Weinprinzessin Linda Trarbach
Linda Trarbach, frisch gekürte Deutschen Weinprinzessinn, präsentierte sich sowohl in der Fachbefragung als auch während der großen Wahl-Gala ausgesprochen kompetent und sympathisch.
Am Finalabend glänzte die Tourismusfachfrau bei der Blindverkostung: Den Wein beschrieb sie fachlich korrekt und erkannte ihn als Weißburgunder aus Saale-Unstrut. Damit war sie neben Saskia Teucke die einzige, die diese schwere Aufgabe im Finale so bravourös meisterte.
Als leidenschaftliche Bergsteigerin konnte Linda Trarbach die nächste Aufgabe ebenfalls mit Kompetenz und Einfallsreichtum lösen. Sie berichtete innerhalb einer "Live-Reportage" von der Zugspitze, die sie gerade mühsam erklommen hatte und traf oben auf den neuen Vinomaten, einen Wein-Automaten, der an diesem Tag in Betrieb genommen wurde. Auf der letzten Etappe zum Gipfel hinauf begleitete sie nun ein Glas leckerer Wein. Dieses Gipfelglück sollte der Vinomat unter dem Motto „Wein ganz oben“ auch zukünftigen Besuchern bescheren. „Es gibt keine bessere Platzierung unserer deutschen Weine als ‚over the top‘, auf dem höchsten Punkt Deutschlands.“
Einen sehr persönlichen Einblick in ihren Alltag gab Linda den Zuschauern während ihrer Rede zur "Alltags-Challenge". Als sehr leidenschaftlicher Mensch wisse sie als junge Marketingfachfrau ganz genau was sie wolle, übertreibe diese Leidenschaft aber auch glegentlich. Dann sei ihr großer Bruder der Mensch, der sie wieder auf den Boden zurückbringe. Mit einem guten Glas Wein und einer entspannten Unterhaltung ließe sich eben doch manchmal gut die Zeit zurückdrehen, formulierte sie abschließend.
*07.06.1997, Wohnort: Dernau Bachelor-Studium Wirtschaft, Gesundheits- und Sporttourismus / Marketing & Event-Organisation bei der Dagernova Weinmanufaktur
Rund zehn Wochen vor der Wahl ging bei Linda Trarbach die Welt unter, und das buchstäblich: Die 24-Jährige kommt aus dem Weinort Dernau an der Ahr, in der Nacht des 14. Juli erlebte auch sie die Schrecken der Flutkatastrophe. Erst zwei Wochen zuvor hatte Linda ihren neuen Job als Marketingmanagerin der Weinmanufaktur Dagernova angetreten, nun musste sie erleben, wie Keller zerstört und Weinfässer von der Flutwelle mitgerissen wurde. "Ich habe schon gezögert und überlegt: Wen soll ich noch repräsentieren?", sagte Linda auf der Bühne in Neustadt.
In der Vorentscheidung legte die Tourismusfachfrau dann einen sensationellen Auftritt hin: Fachlich perfekt und dabei unglaublich eloquent, empfahl sie Weinsteine für eine Kette zu sammeln, erklärte in nahezu perfektem Englisch, was Sekt ausmacht, und verband all das mit enormer Souveränität und Präsenz auf der Bühne.
"Wir versuchen nach vorne zu blicken", erklärte Linda zur Situation im Ahrtal, die Trümmer seien weggeräumt, der Wiederaufbau werde geplant. "Ein Grund, warum ich hier stehe ist, um Danke zu sagen für all die Hilfe", betonte die Dernauerin mit Blick auf die enorme SolidAHRität seit der Flutnacht, und das sporne sie an: Sie wolle Hoffnung machen für die Ahr. "Mir ist ganz wichtig, dass ich nicht als Königin der Trümmer wahrgenommen werde", betonte Linda, "ich möchte die Königin des Comebacks sein."