Weinkönigin Sina Erdrich
"Die 73. Deutsche Weinkönigin heißt Sina Erdrich!" Als die Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts, Monika Reule, die Entscheidung der rund 70-köpfigen Fachjury im Saalbau von Neustadt an der Weinstraße verkündete, zeigte sich Sina Erdrich sichtlich überwältigt. Freudestrahlend nahm sie die Krone von ihrer Vorgängerin Eva Lanzerath entgegen. „Es war wie eine emotionale Achterbahnfahrt", beschreibt die frisch gekrönte Weinkönigin ihr Gefühl direkt nach der Wahl. Es werde sicher einige Zeit dauern, ehe sie diese Nachricht voll verarbeitet habe, so die Durbacherin.
Bereits in ihrer Zeit als Badische Weinkönigin brachte die 24 Jahre alte angehende Bildungswissenschaftlerin mit Insta-Reals, Social Media-Präsenz und Online-Weinproben neuen Schwung in das Amt. Im Vorentscheid bewies die Winzertochter aus Durbach, dass sie ebenso eloquent die Charakteristika von Cool Climate-Weine erklären kann. Auch zu Fragen des Klimawandels im Weinberg punktete sie mit fundiertem Wissen, Präsenz und Spontanität, denn als Kind von Nebenerwerbswinzern ist sie von Kindheit an mit der Arbeit im Weinberg vertraut.
Am Abend der Wahl-Gala, die live vom SWR Fernsehen übertragen wurde, überzeugte die 24-Jährige mit natürlicher Ausstrahlung und ihrer mitreißenden Art. Sie punktete mit ihrer "live"-Reportage vom fiktiven Endspiel der deutschen Weinelf gegen Slowenien aus dem „Vino-Stadion“, bei dem es statt Verlängerungen jeweils eine Blindverkostung geben würde und überzeugte mit Spontaneität und Schlagfertigkeit beim Spiel mit dem Improvisationstheater Springmaus aus Bonn. Zeit ist ein knappes Gut, und am liebsten wäre es der vielseitig interessierten jungen Frau, wenn ihr Tag 48 Stunden hätte: Dann könnte sie neben ihrem Studium all ihren Hobbies nachgehen und nebenher noch eine Ausbildung zur Sommelière machen, bekennt die engagierte Durbacherin in ihrer 45-sekündigen Rede zu ihrer "Alltags-Challenge".
*22. September 1997, Wohnort: Durbach Bachelor/Master-Studium Bildungswissenschaft
Liebt den zweiten Blick auf die Dinge
Neben ihrem Studium arbeitet die Badenerin in Freiburg in einer Kita und engagiert sich als Gemeinderätin in ihrem Heimatort Durbach. Mit 19 Jahren zog sie in den Gemeinderat ein, als jüngste Rätin überhaupt. Es sei ihr unheimlich wichtig, ihren Ort für junge Menschen attraktiv zu halten, betont Sina Erdrich – und das gilt auch für die Welt des Weins.
Die sport- und sprachbegeisterte junge Frau ist in ihrer Freizeit regelmäßig auf dem Rennrad in den Weinbergen oder beim Standard- und Lateintanz im Tanzverein anzutreffen. Sie liebt es, Zeit mit anderen Menschen zu verbringen, liest gern Romane sowie philosophische Fachbücher und nimmt sich gern Zeit für einen zweiten Blick auf die Dinge. Sie bewundert Menschen, die so viel Spaß an ihrer Arbeit haben, dass der Begriff Work-Life-Balance keine Bedeutung mehr für sie hat und begeistert sich für außergewöhnliche Weine, die noch ein paar Jahre reifen können. Und wo sieht sich die junge Frau in fünf Jahren? „Als Bildungswissenschaftlerin wünsche ich mir, in einem Bereich zu arbeiten, in dem ich essentielle Veränderungen im Bildungssystem anstoßen kann“, sagt Sina Erdrich.
Als Deutsche Weinkönigin möchte Sina Erdrich den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein Gefühl dafür geben, wieviel Fleiß, Leidenschaft und Emotionen in jeder Flasche Wein stecken. Sie möchte zum Kauf regionaler Weine anregen, damit die Winzerinnen und Winzer die Wertschätzung erhalten, die sie verdient haben. Zudem möchte sie die Chance nutzen, ihre Leidenschaft und ihre Liebe für die heimischen Weine als Botschafterin der deutschen Weinerzeugerinnen und Weinerzeuger in die Welt zu tragen.
Im Auftrag des Deutschen Weininstituts ist sie ab sofort als 73. Deutsche Weinkönigin ein Jahr lang unterwegs. Neben den im Normalfall über 200 Terminen auf in- und ausländischem Parkett werden sie und die beiden Deutschen Weinprinzessinnenr Linda Trabach (Ahr) und Saskia Teucke (Pfalz) auch über die Social-Media-Kanäle als Botschafterinnen für die Weine deutscher Herkunft aktiv sein.