Weinprinzessin Julia Sophie
Julia Sophie Böcklen aus Württemberg präsentierte sich ausgesprochen unterhaltsam und sympathisch. Die 25jährige plauderte mit Holger Wienpahl bereits im Vorentscheid über ihre persönliche Bestzeit im Halbmarathon und dann aus dem Nähkästchen: "Einstellungskriterium" für einen potentiellen Partner sei eine hohe Affinität zu Muskateller. Ein Muskateller halte überdies, was er verspreche, und das würde sie sich auch von einem Partner wünschen! Die Fachbefragung meisterte sie souverän, indem sie gekonnt über Botrytis referierte und erläuterte, warum deutscher Wein ein Kulturgut ist. Sie brillierte erneut, als sie in fließendem Englisch erklärte, dass ein Silvaner nicht nur zu Spargel ein guter Begleiter sei, sondern aufgrund seiner dezenten Säure und Aromatik auch zu Quiche oder leichten Fischgerichten ganz hervorragend passe. Mit zahlreichen Korrekturen der Wein-Nachrichten ebnete sich Julia schließlich den Weg ins Finale.
Dort erkannte sie auf Anhieb - und als Einzige ohne Joker - den Weißburgunder aus Saale-Unstrut unter den vier Weißweinen, den sie zuvor schon gekonnt und zutreffend beschrieben hatte. Wortgewandt und witzig meisterte sie die Grußwort-Aufgabe mit vorgegebenen Begriffen. Die "knülle Fülle" wird Moderator Holger Wienpahl ebenso wie den Zuschauern ganz sicher in schöner Erinnerung bleiben.
Schwungvoll ihre letzte kurze Rede zu dem Song "If I'm shinin', everybody gonna shine" von Lizzo, mit dem sie morgens den Tag beginne. Wenn sie gut drauf sei, seien dies die anderen auch, und dann werde das für sie alle ein großartiges Jahr, versprach sie.
*20.03.1994, Kleingartach Beruf: Customer Relationship Managerin bei Yves Rocher
Julia Sophie Böcklen hat Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt auf Marktforschung und Marketing studiert und steht als angestellte Managerin bereits voll im Beruf. Sie stammt jedoch aus einer Winzerfamilie, deshalb lernten sie und ihre Geschwister früh, was den Winzerberuf ausmacht: „Mein Vater hat sein Hobby zum Beruf gemacht, wofür ich ihn sehr bewundere. In den letzten Jahren kam das Thema Wein für mich zu kurz, weshalb ich unbedingt Gebietsweinkönigin werden wollte, um es wieder mehr in meinen Lebensmittelpunkt zu rücken.“
Vorbilder sind für Julia die Jungwinzerin Juliane Eller und der Unternehmer Wolfgang Grupp (Trigema) „Sie vermarktet erfolgreich ihre eigenen Weine, er verfolgt eine verantwortungsvolle Unternehmensphilosophie, und beides begeistert mich“, erzählt die Württembergerin. Einen besonderen Wunsch, den sich Julia erfüllen möchte, ist das gemeinsame Tauchen mit Manta-Rochen: „Diese Tiere bewegen sich majestätisch durchs Wasser und ihre Körperspannweite ist einfach beeindruckend.“
Wein ist für sie ein Zusammenspiel von Wissenschaft und Kunst, bei dem sich handwerkliches Können mit der Vision des Winzers verbindet. Als Deutsche Weinprinzessin kann Julia nun diese Botschaft weltweit vermitteln.